Respekt! 11 Jahre nach ihrem zweiten und bislang
letztem Studioalbum geht das Trio aus Bristol nicht etwa
auf Nummer sicher und legt nicht einfach eine
weitere Platte im Stil des TripHop vor, den
sie ja – u.a. neben Massive Attack – mit ihrem
famosen 94er Debüt-Album "Dummy" maßgeblich mit
kreiert hatten. Schnell gab es zahlreiche Nachahmer
und bereits 3 Jahre später, als ihr zweites Album
erschien, waren die Zutaten aus verschleppten Beats,
gescratchen Samples und Vinylknacksen zu einer
Formel verkommen, die kreative Geister nicht mehr
zufriedenstellen konnte. Folgerichtig zog sich
das Trio nach dem Live-Album 1998 zurück. 2001
begannen dann die Arbeiten am neuen Album mit der
Zielstellung, darauf völlig andere Dinge auszuprobieren.
Der lange Entstehungsprozeß hat sich letztlich
ausgezahlt, denn auf "Third" erschaffen sie wieder
eine ganz originäre Soundästhetik: dank der Stimme
von Beth Gibbons zwar unverkennbar Portishead, gibt
es ansonsten jedoch viele neue Dinge zu hören:
von ruhigen Folk-Songs über groovigen NewWave und
Krautrock bis hin zu Industrialbeats.
Dabei macht es das Trio dem Höher nicht leicht,
denn fast jedes Stück enthält schräge und
verstörende Momente, was den Zugang erschwert.
Der geneigte und geduldige Zuhörer wird am Ende
jedoch mit einem beeindruckenden Kunstwerk
belohnt ...